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Ein großes Gemeinschaftsprojekt wurde erfolgreich abgeschlossen
Segen für ein „UTV“ in Marquartstein – Rund 100 Spender ermöglichten den Kauf
Marquartstein. Die Freude über das neue Einsatzfahrzeug war den Mitgliedern der Feuerwehr Marquartstein bei der kleinen Feierstunde sowie der kirchlichen Segnung sichtlich anzusehen. Das neue UTV (Utility Terrain Vehicle), also ein kleiner vierrädriger Geländewagen, ist ab sofort für die Region in und um Marquartstein einsatzbereit. Das Besondere daran, 35.000 Euro des gesamten Anschaffungspreises in Höhe von rund 48.000 Euro kamen durch ein erfolgreiches Crowdfunding Projekt sowie aus einer Spendensammlung zustande. Daran haben sich mehr als 100 Privatleute und Firmen beteiligt. Die restlichen 13.000 Euro steuerte der Feuerwehrverein bei.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Feuerwehrhaus Marquartstein hat das Fahrzeug durch den evangelischen Pfarrer Rainer Maier sowie den katholischen Diakon Johannes Notter den kirchlichen Segen erhalten. Zuvor begrüßte der Vorstand Simon Aigner die anwesenden Gäste, zu denen unter anderem Bürgermeister Andreas Scheck und Vertreter der Kreisbrandinspektion zählten. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Musikgruppe „zwecks da Musi“.
Vorstand Simon Aigner nutzte den Anlass, um über den Werdegang der Beschaffung zu informieren. „Der Wunsch ein derartiges Fahrzeug zu beschaffen ist vor etwa zwei Jahren aufgekommen“, so der Vereins-Chef. Bei den Überlegungen zur Finanzierung des Fahrzeugs ist der Verein auf die Crowdfunding Plattform „Viele Schaffen Mehr“ der Volksbank Raiffeisenbank Südost gestoßen“.
Auf der Online zugänglichen Plattform können gemeinnützige Projekte vorgestellt werden, für die Vereine oder Organisationen finanzielle Unterstützung benötigen. Zusätzlich legt die Volksbank Raiffeisenbank Südost auf jeden gespendeten Euro noch 25 Cent obendrauf. Die Marquartsteiner Feuerwehrleute haben im Ort zusätzlich kräftig die Werbetrommel gerührt und unter anderem Spendenaufrufe an alle Haushalte verteilt. Gleichzeitig haben sie sich die ortsansässigen Betriebe gewandt und dort ihr „Herzensprojekt“ vorgestellt.
Während der Finanzierungsphase von April bis Juli 2024 kamen durch das Crowdfunding sowie über direkte Spenden auf das Vereinskonto eine Gesamtspendensumme von 35.000 Euro zusammen. „Wir haben nicht im Ansatz mit so viel gerechnet und waren von diesem Ergebnis überwältigt. Der Dank gilt allen Geldgebern, die dieses Projekt ermöglicht haben“, so Simon Aigner. Die restlichen 13.000 Euro der gesamten Anschaffungssumme wurden vom Feuerwehrverein übernommen. Diese Summe konnte insbesondere durch Mitgliedsbeiträge der Fördermitglieder aufgebracht werden. „Ohne die vielen Spender, Unterstützer und Gönner wäre die Beschaffung niemals möglich gewesen“, so das Fazit des Vorstands.
Kommandant Hannes Troibner informierte hingegen über die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des UTVs. „Ob bei Einsätzen in unwegsamem Gelände, für Versorgungsfahrten bei Hochwasser zur schnellen Ersterkundungen, das Fahrzeug bietet uns zukünftig viele Möglichkeiten“. In der Fahrerkabine können bis zu drei Einsatzkräfte Platz nehmen, außerdem verfügt es über eine kleine Ladefläche, auf der Gerätschaften und Ausrüstung transportiert werden können. Bereits im April dieses Jahres konnte das Fahrzeug als „Florian Marquartstein 95/1“ in Dienst gestellt werden.
Das Grundfahrzeug ist ein Polaris Ranger 1000 XP ABS, der Ausbau zum Feuerwehrfahrzeug erfolgte durch die Firma Vonblon im österreichischen Vorarlberg. Das allradgetriebene UTV hat eine Motorleistung von 83,5 PS. Verbaut wurden eine Sondersignalanlage mit zusätzlichen Front- und Heckblitzer von der Firma Hänsch. Diese wird genauso wie die Zusatzscheinwerfer über eine Steuerung von Innomatic bedient. Die feuerwehrtechnische Grundbeladung besteht aus Absperrmaterial, diversem Werkzeug, einem Notfallrucksack sowie einem Feuerlöscher.
Marquartsteins Gemeindeoberhaupt Andreas Scheck zollte den Vertretern der Feuerwehr seinen größten Respekt und betonte, „ich freue mich sehr darüber, dass ihr mit viel Engagement und persönlichen Einsatz dieses Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss geführt habt“. Weiter führte er an, „dieses Fahrzeug erreicht auch an Stellen, die normale Feuerwehrfahrzeuge nicht mehr anfahren können. Daher bildet es einen deutlichen Mehrwert für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“.
In seinem Grußwort brachte der Kreisbrandrat Christof Grundner insbesondere seine Freude über das erfolgreiche Gemeinschaftsprojekt zum Ausdruck. „Die erfolgreiche Finanzierung des Einsatzfahrzeuges, die direkt durch die Menschen und Betriebe ermöglicht wurde ist bei uns in der Region bisher einzigartig“. Ergänzend fügte er hinzu, „dies zeigt aber auch deutlich, dass die Menschen im Dorf mit der Feuerwehr verwurzelt sind und die Bedeutung für die Sicherheit und den Schutz von Menschenleben oder Hab und Gut zu schätzen wissen“. Abschließend überreichte er den Vertretern der Feuerwehr eine kleine „Floriansmedaille“, die im neuen Fahrzeug einen Platz finden und „den Schutz von Oben“ übernehmen soll.
Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein gratuliert zum Abschluss des erfolgreichen Projektes und wünscht den Aktiven der Feuerwehr Marquartstein allzeit gute Fahrt mit dem neuen Einsatzfahrzeug. Hob
Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Bilder
Feuerwehr Marquartstein
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