20.06.2022

Keine Angst, wenn im Dorf die Sirene heult!

Infoblatt für Geflüchtete – Signale und Notruf in ukrainischer Sprache

Landkreis Traunstein. Wenn in den Städten, Märkten und Gemeinden unseres Landkreises die Sirenen drei Mal aufheulen, wissen die Bürgerinnen und Bürger was das bedeutet. Die örtliche Feuerwehr wird zu einem Einsatz alarmiert. Schutzsuchende die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, darunter sind viele Frauen und Kinder, verbinden mit dem Sirenenalarm etwas ganz anderes, nämlich das Aufheulen der Sirenen wegen eines „Fliegeralarms“ und einem bevorstehenden Bombenangriff.
Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein hat ein Informations- und Aufklärungsblatt zu den Themen „Notruf und Sirenenalarm“ herausgegeben. „Wir wollen helfen und da sein, wenn Menschen in einer Notlage sind“, so Kreisbrandrat Christof Grundner und betont „deshalb ist es uns besonders wichtig, dass wir Aufklärungsarbeit leisten, Informationen geben und die Geflohenen keine Angst bekommen, wenn irgendwo in der Region eine Sirene aufheult“.
Neben Informationen über die üblichen Feuerwehralarmierungen haben die Verantwortlichen das Infoblatt auch um die Notrufnummer 112 ergänzt - in ukrainischer Sprache, damit sie im Falle eines Falles medizinische Hilfe anfordern oder die Feuerwehr rufen können.
Die Übersetzung in ukrainische Sprache ist innerhalb kürzester Zeit durch berufliche Kontakte ins Uniklinikum Salzburg ermöglicht worden. Damit wurde sichergestellt, dass die Übersetzung so gestaltet ist, dass sie die Betroffenen problemlos lesen können.
Nachdem die Pläne aus dem Landkreis Traunstein zur Herausgabe eines Informationsblattes über den Landesfeuerwehrverband Bayern bekannt wurden, waren duzende Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Kommunen und Landkreise deutschlandweit von der Idee begeistert. Die Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein hatte über Tage und Wochen hinweg immer wieder Anfragen aus der gesamten Republik zur Weiternutzung der Infos aus dem Landkreis Traunstein.
„Es ist nur ein kleiner Beitrag der Feuerwehren im Landkreis Traunstein, ich denke aber ein wichtiger“, so Christof Grundner, der seine Hoffnung zum Ausdruck bringt, „dass wir damit ein wenig Aufklärungsarbeit leisten und unnötige Ängste bei den Schutzsuchenden aus der Ukraine verhindern können“.
Das Merkblatt und die Plakate mit allen Infos zum Notruf und den Sirenenalarm in deutscher und ukrainischer Sprache sind beim Kreisfeuerwehrverband Traunstein nach wie vor kostenlos erhältlich und können jederzeit per E-Mail pressestelle@kfv-traunstein.de angefordert werden. 

Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein